Durch die Integration des Klebpaketierens in den Stanzprozess ist es den Partnern des Forschungsprojekts ProStaR gelungen, die Herstellung von Stator- und Rotorpaketen für elektrische Antriebe von Fahrzeugen effizienter zu gestalten.
Stator und Rotor sind wesentliche Bestandteile eines Elektromotors. Sie bestehen aus gestapelten, paketierten Elektroblechen. Deren Herstellung steht im Fokus des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts ProStaR. „Wir beschäftigen uns mit einer neuen, klebstoffbasierten Produktionstechnologie, die eine serienflexiblere und kostengünstigere Herstellung von Stator- und Rotorpaketen erlaubt“, erläutert Holger Thiede vom Institut für Produktionstechnik und Logistik der Universität Kassel. Der Innovationsansatz liegt in der Integration des Klebpaketierens in den Stanzprozess, so dass eine vollflächige Einzelblechverklebung im Stanztakt möglich ist.
„Um diese Technologie umzusetzen, haben wir an unserem Institut ein neues Klebstoffsystem entwickelt“, bringt Thiede ein wichtiges Ergebnis der Arbeiten auf den Punkt. Dieses Klebstoffsystem weist viele vorteilhafte Eigenschaften auf:
Zudem ist es durch den Einsatz innovativer Isolationsschichten möglich, die Effizienz der Elektromotoren zu verbessern. Aus dem effizienteren Herstellungsprozess folgen sinkende Herstellkosten – ein elementarer Aspekt für die Zukunft von Elektrofahrzeugen. „In der verbleiben Projektlaufzeit bis Ende Februar 2016 erproben wir das Verfahren im Stanzfolgewerkzeug“, fasst Thiede den Ausblick zusammen. Auf Basis dieser Ergebnisse wollen die Projektpartner zudem die potenziellen Wirkungsgradverbesserungen quantifizieren. Auf der Abschlussveranstaltung der Effizienzfabrik, die am 2. März 2016 beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. in Frankfurt am Main stattfindet, präsentieren die ProStaR-Projektpartner ihre Ergebnisse.
Bild: Schematische Darstellung des Klebpaketierens, Quelle: Universität Kassel