Ressourceneffizienz
Studie: Industrielle Abwärmenutzung

03.02.2014 Ressourceneffizienz

Die vorliegende Kurzstudie befasst sich mit Hintergründen, Technologien, Potenzialen und Ansatzpunkten der Abwärmenutzung. Rund 30 Prozent des Endenergiebedarfs der Bundesrepublik Deutschland entfallen auf den Industriesektor, wobei mehr als drei Viertel der dort eingesetzten Energie zur Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme eingesetzt wird. Der überwiegende Teil der wärmegebundenen eingesetzten Energie wird auf unterschiedlichen Wegen als diffuse oder gebündelte Abwärme freigesetzt. Außerdem fällt Abwärme durch Reibung, Umwandlungsverluste oder thermodynamische Gegebenheiten auch in anderen Industrieprozessen an.

Eine breitere Abwärmenutzung leistet einen deutlichen Beitrag zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, wobei unterschiedliche technologische Lösungen genutzt werden können. In welchen Fällen eine Abwärmenutzung sinnvoll und welche konkrete Umsetzung zu wählen ist, hängt von vielen Faktoren ab und muss vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen des jeweiligen Einzelfalls genau geprüft werden.

Obwohl im Verlauf des 20. Jahrhunderts das Interesse an der Abwärmenutzung mehrfach stark gestiegen ist, geht nur knapp ein Zehntel (9 Prozent) der Unternehmen in Deutschland davon aus, dass sie ihre Potenziale zur Nutzung von Bewegungs- und Prozessenergie vollständig ausschöpfen. Folglich besteht in der Industrie weiterhin Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz durch den Ausbau der industriellen Abwärmenutzung.

Simon Hirzel

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